Marathon-Quali in Rheine: Perfekter Auftakt

Begonnen hat das Wochenende kalt. Und es blieb auch kalt. Bereits bei winterlichen Temperaturen um den Gefrierpunkt reiste die Bremer Mannschaft Freitagabend an und durfte am Samstagmorgen feststellen, dass in der Portage sogar noch Schnee lag. Aber immerhin war es wechselhaft: Neben Schnee, Hagel, Regen und Wind (vor allem am Samstag) gab es auch etwas Sonne.

Sportlich gesehen lief es für Marcel perfekt: Zunächst siegt er im Short-Race. Kurz vor der ersten Portage konnte er sich bereits absetzen und gewann auf der 3,4 Kilometer langen Strecke (mit zwei Portagen) mit einem deutlichen Vorsprung von 29 Sekunden auf den Zweitplatzierten Claas Gebhardt (Köpenicker Kanusportclub). Dritter wurde Baud Kums (NWC Neerpelt/Belgien).

Nur wenige Stunden später ging es im wichtigen klassischen Marathonrennen (welches durch den coronabedingt engen Zeitplan etwas gekürzt wurde) über 24,1 Kilometer (mit vier Portagen) an den Start. Nachdem das Feld sehr schnell gestartet war, fuhr Marcel den ersten Kilometer lediglich in der Führungsgruppe mit, begann danach aber frühzeitig das Tempo der Gruppe hochzuhalten. In der Folge fielen fast alle Verfolger ab, lediglich Claas Gebhardt konnte folgen und es gelang den beiden gemeinsam, den Vorsprung auszubauen. Nach der ersten Portage konnte aber auch Gebhardt nicht mehr folgen und Marcel fuhr nach einem souveränen Rennen als Erster mit einer Zeit von 1:48:01 Stunden und einem Vorsprung von 2:49 Minuten auf Gebhardt ins Ziel. Dritter wurde Leif Reh (Kieler Kanu-Klub).

Dieser Erfolg war deshalb besonders wichtig, da es die nationale Qualifikation für die Nationalmannschaft in diesem Jahr war. Marcel hat sich damit als erster deutscher Starter für den Weltcup in Prag (CZE) Ende Mai qualifiziert. Dort ist der internationale Leistungsnachweis zu erbringen. Nach dem Weltcup wird also feststehen, wer sich für EM, WM und die diesjährigen World Games qualifizieren wird.

Am Sonntag erfolgte der Start im Kajak-Zweier: Gemeinsam mit dem Bremer Martin Schubert, mit dem Marcel bereits im vergangenen Jahr national und international gefahren war, ging es aufs Wasser. Allerdings gemeinsam mit den Junioren, da die Konkurrenz aus der Leistungsklasse krankheitsbedingt abmelden musste. Überraschenderweise konnten sich Martin und Marcel aber schon nach der ersten Wende von ihren Verfolgern lösen und in einem kontrollierten Rennen auf den ersten Platz fahren. Zu starten war deshalb wichtig, da die beiden den Winter über nicht miteinander trainieren konnten (Martin arbeitet in Rostock). Allerdings machten sich Training und Wettkämpfe aus dem vergangenen Jahr bezahlt, denn das Boot lief bereits nach dem Einfahren wieder. Ein gutes Resultat also und damit ein zuversichtliches Gefühl für die weitere Saison.

Damit ist ein maximal erfolgreiches Wochenende zuende gegangen und wir sind froh, dass wir auf den Punkt abliefern konnten. Dass es so reibungslos lief, durfte man nicht erwarten und bezogen auf die sportliche Leistung wissen wir auch, dass noch viel Arbeit vor uns liegt. Aber für den ersten Schritt hat es gereicht und bereits in zwei Wochen werden wir auch wissen, was unsere Leistungen international wert sind. Dann geht es zum Waterland-Marathon nach Amsterdam, bei dem traditionell ein Großteil der weltbesten Fahrer dabei ist.