Es war ein Kraftakt, aber er wurde mit überraschend starken Leistungen belohnt: Bei der 49. Ausgabe des Waterland-Marathons in Amsterdam, gleichzeitig als internationaler Leistungsnachweis auch Bestandteil der deutschen Qualifikation für die Nationalmannschaft, konnten wir unter Beweis stellen, dass die Leistungskurven weiterhin bergauf zeigen und mit uns in dieser Saison wohl doch noch zu rechnen sein könnte.
Angekommen sind wir bei bestem Wetter, pünktlich zum Start setzte dann aber der Regen ein. Zumindest war es nicht windig, was in der flachen Landschaft rund um Amsterdam durchaus einen Unterschied machen kann. Gestartet wurde das große Feld der Herren Leistungsklasse mit 69 Booten, hinzu kamen noch die männlichen Junioren, sodass es ein erwartungsgemäß turbulenter Start wurde. Sven startete deshalb direkt aus der zweiten Reihe und etablierte sich somit zunächst sicher im Mittelfeld. Marcel startete aus der ersten Reihe, was vor dem Hintergrund seiner aktuell noch nicht so starken Sprintleistungen auch sinnvoll war. Allerdings musste auch er sich zunächst im Mittelfeld und auf den ersten Kilometern mit ständigen unregelmäßigen Wellen arrangieren, denn die Wellen der Konkurrenz werden auf diesen teils sehr schmalen Kanälen immer wieder vom Ufer zurückgeworfen.
Beide Portagen klappten gut, sowohl die erste nach ungefähr einem Drittel der Strecke als auch die bekannte zweite Portage, bei der man beim Portagenausstieg aufs Ufer fahren muss. Marcel gelang es, sich im ersten Streckendrittel kontinuierlich nach vorne zu arbeiten und dank taktisch kluger Portagen konnte er auch an den Schlüsselstellen Platzierungen gutmachen. Er setzte sich schließlich in der ersten größeren Verfolgergruppe (sieben Boote) fest, konnte den Kontakt lange halten und musste erst auf den letzten der insgesamt 24 Kilometern ein paar Sekunden abreißen lassen. Er belegte im Ziel den 13. Platz (1:43:13.31 Stunden), nur wenige Sekunden hinter dem ersten deutschen Marathonfahrer Andreas Heilinger (ECST Raunheim, 1:43:00.76 Stunden). Sven arbeitete sich im Rennverlauf ebenfalls einige Platzierungen nach vorne und überquerte als 27. (1:48:10.70 Stunden) die Zielline. Das Rennen gewann der Südafrikaner Hamish Lovemore (1:37:45.90 Stunden).
Die Ergebnisliste gibt es hier.
In der Analyse sind besonders die zeitlichen Abstände positiv zu bewerten. Uns war klar, dass wir in diesem Jahr noch nicht wieder ganz vorne mitfahren können. Aber die Rückstände auf die internationale Spitze sind wesentlich kleiner als gedacht und zur weiteren deutschen Konkurrenz ohnehin. In erster Linie hat es aber Spaß gemacht, sich dieser Herausforderung zu stellen und es hat uns gezeigt, dass wir gerade auf dem richtigen Weg sind. Der nächste Höhepunkt sind nun die deutschen Meisterschaften in Rheine Mitte Mai.