Extreme Hitze in Slavonski Brod
Von Olaf Dorow – 18. Juli 2023 – WESER-KURIER (Sport)
Bremen. Vier Jahre lang waren sie keine großen internationalen Rennen mehr gefahren. Sie wollten die EM im Kanumarathon vor allem nutzen, um zu wissen, wo sie tatsächlich stehen, sagte der Bremer Marcel Paufler über sich und seinen Bruder Sven. Zum einen sei in Deutschland die Konkurrenz auf ihrem Niveau eher übersichtlich, zum zweiten habe es nicht nur die Pandemie, sondern auch längere Trainingspausen gegeben. Die Bestandsaufnahme sei bei den EM-Rennen im kroatischen Slavonski Brod zur absoluten Zufriedenheit ausgefallen, sagte Marcel Paufler. Er war im Einer unter 22 Startern als Zehnter ins Ziel gekommen. Tags darauf wurde er mit seinem Bruder im Zweier ebenfalls Zehnter.
Zwar waren im Teamwettbewerb nur elf Boote gestartet, bis auf das ukrainische Boot seien es aber alles Medaillenkandidaten gewesen. „Wir hoffen, dass für die WM in Dänemark Ende August nicht nur Teams aus der Weltspitze melden“, sagte Marcel Paufler, der außerdem überlegt, ob er auch bei den WM zwei solch schlauchende Rennen innerhalb von zwei Tagen in Angriff nimmt. In Slavonski Brod war es extrem heiß, die Wettkampf-Jury verkürzte zum Schutz der Athleten das Zweier-Rennen um zwei Runden von 29 auf 21 Kilometer. Es hatten Temperaturen um 40 Grad geherrscht. „In unserer Gruppe konnten wir drei Runden lang mithalten“, sagte Marcel Paufler, „dann mussten wir abreißen lassen“. Im Medaillenspiegel der EM räumte vor allem Ungarn ab, mit gleich 19 Medaillen, darunter acht goldenen.