Wie in jedem Jahr ist der stetig wachsende Waterland-Marathon in Amsterdam das erste internationale Kräftemessen der Saison. In diesem Jahr gab es die Jubiläumsveranstaltung: Bereits zum 50. Mal wurde das Rennen veranstaltet und erstmals gab es mehr Anmeldungen als Startplätze (durch die Gemeinde limitiert). Aufgrund dieses Anmelderekordes gab es sogar eine Warteliste, insgesamt durften 200 Teilnehmende zugelassen werden.
Das Rennen war einmal mehr mit zahlreichen Weltklasse-Athleten besetzt und so international wie nie zuvor: Sportler aus 16 Nationen waren in der Startliste vertreten. Ebenfalls eindrucksvoll waren die harten Bedingungen in diesem Jahr. Es war kalt, es war windig, zwischenzeitlich regnete und hagelte es und manchmal schien auch kurzzeitig die Sonne. Aber vor allem war es sehr windig auf den Wiesen, über welche die Portagen gelaufen werden mussten und die aufgrund der Niederschläge der Tage und Wochen zuvor völlig durchgeweicht waren. Für uns in der Herren Leistungsklasse betrug die Streckenlänge 24 Kilometer und beinhaltete die zwei mittlerweile berühmten Waterland-Portagen mit natürlichem Aus- und Einstieg am Ufer (also keine befestigten Anlegestellen).
Am Start, der aufgrund der vielen Meldungen wieder in mehreren Reihen erfolgen musst, konnte Marcel sich in der ersten Startreihe positionieren, Sven unmittelbar dahinter. Nach mehreren Fehlstarts gelang es Marcel, sich zunächst einige hundert Meter freies Wasser zu erarbeiten, indem er nicht versuchte, direkt hinter den schnellsten Startern hinterherzufahren. Sven schloss sich dem, wie einige andere Fahrer auch, an. Kurz nachdem der Kanal enger wurde erreichte Marcel die Spitzengruppe, die schnell aus nur noch zehn Booten bestand. Sven positionierte sich in der ersten Verfolgergruppe und fuhr eine besonders starke erste Rennhälfte, in der seine Gruppe immer den Zug nach vorne hatte und fast wieder der Anschluss an die Spitzengruppe gelang. Marcels Gruppe reduzierte sich noch vor der ersten Portage auf sieben Boote, was bis zur zweiten Portage auch so bleiben sollte. Vor allem die zweite Portage stellte für viele Athleten eine besondere Herausforderung dar. Nicht nur, dass man nicht wie gewohnt am Ufer anlegt, sondern regelrecht aufs Ufer auffahren muss, um auszusteigen. Durch die aufgeweichten Wiesen sackte man stellenweise auch tief ein, weshalb es alles andere als einfach war, mit dem Boot schnell zu laufen. Marcel sackte an einer Stelle tiefer ein, musste sich wieder hochziehen und verlor einige Sekunden. Die entstandene Lücke konnte er jedoch auf den folgenden Kilometern schließen und bis zum Schluss in der aus noch sechs Booten bestehenden Führungsgruppe bleiben. Im Endspurt gewann in diesem Jahr James Russell (Großbritannien) vor Jose Ramalho (Portugal) und Jeremy Candy (Frankreich).
Im Ziel wurde Sven 22., Marcel Sechster. Damit haben wir uns im Vergleich zum vergangenen Jahr beide deutlich gesteigert. Zudem war kein anderer deutscher Starter vor uns platziert, wodurch unsere Qualifikation für den Weltcup beim letzten Qualifikationsrennen (der DM in Cottbus) jetzt nur noch Formsache ist. Dass uns der Start in die Saison 2024 erfolgreich geglückt ist, kann man nun wohl endgültig festhalten. Es hat sich gelohnt und Spaß gemacht, Wind und Wellen zu trotzen!
Hier geht es zur Ergebnisliste.
Außerdem ist von diesem Jahr wieder ein ausführliches Aftermovie zu sehen!