In der letzten Woche haben wir gemerkt, dass langsam die Saisonphase kommt, in der man aufpassen muss, ausreichende Regenerationszeiten einzuhalten. Es wurde in den vergangenen Tagen nämlich in der einen oder anderen Trainingseinheit etwas anstrengender als sonst. Für diesen Zeitpunkt aber nicht ungewöhnlich und durchaus gewollt, für eine Regatta jedoch nicht unbedingt optimal. Doch darum ging es für uns bei der Kanurennsport-Regatta in Preetz ja nicht in erster Linie. Natürlich ist es auch hier immer das Ziel, jedes Rennen mit dem bestmöglichen Resultat zu beenden. Aber unser Fokus liegt auf anderen Wettkämpfen.
Umso erstaunlicher waren die guten Ergebnisse des vergangenen Wochenendes: Bei sehr regnerischen und teils windigen Bedingungen am Samstag belegten wir im Kajak-Zweier (K2) über die Sprintdistanz von 200 Metern ebenso wie über 500 Meter den zweiten Platz. Im Kajak-Einer (K1) über 500 Meter qualifizierten wir uns in den Vorläufen beide für den Endlauf, Marcel gewann hier sogar, Sven wurde Vierter. Über die 200 Meter startete nur Marcel, fuhr aber auch hier in den Endlauf und holte Bronze. Am Abend fand das deutschlandweit vermutlich einzige Kajak-Vierer (K4) Mixed-Langstreckenrennen über 2000 Meter statt. Sven und Marcel fuhren mit Hjördis Sommer und Marit Behrens und die vier Marathonfahrer:innen setzten sich nach der Hälfte der Strecke deutlich ab und holten den Sieg für die Kanurenngemeinschaft (KRG) Bremen. In den Kurzstrecken-Mixed-Rennen gewannen Hjördis und Marcel darüber hinaus auf den 500 Metern, über 200 Meter wurden sie Zweite, knapp vor Marit und Sven auf dem Bronzerang.
Den Abschluss der Regatta bildeten ab Sonntagmittag die Langstreckenrennen. Sie wurden ausschließlich im K1 gefahren und auf der Preetz-Regatta gilt eine weitere Besonderheit: Die Langstreckenrennen werden hier in der Leistungsklasse der Herren "noch" über die alte Langstreckendistanz, über 10.000 Meter gefahren ... großartig! Leider nicht mehr als eine große Runde über die wunderschönen Seen der Gegend, sondern in fünf jeweils zwei Kilometer langen Runden, aber dennoch ein absolutes Highlight. Marcel setzte sich nach der Startphase in der Führungsgruppe, bestehend aus vier Booten, fest und versuchte schnell, ein hohes Streckentempo vorzugeben. Sven gab zunächst in der ersten Verfolgergruppe den Ton an. Im Laufe der ersten beiden Runden gelang es Marcel, sich seinen Konkurrenten zu entledigen, Svens Gruppe konnte die zurückfallenden Sportler dagegen "aufsammeln". Während Marcel das Rennen ungefährdet gewann, wurde es dahinter erst wirklich spannend. Hier hatte sich die Verfolgergruppe bis zur letzten Runde auf drei Sportler dezimiert: Neben Sven kämpften Leif Reh (KKK Kiel) und der sprintstarke Daniel Berger (ESV Cottbus) um Silber. Sven ging als Führender der Gruppe auf die letzten 500 Meter und ihm gelang, was nach der harten Trainingswoche nicht selbstverständlich war: Er wehrte alle Angriffe in den Schlussspurts ab und wurde Zweiter.
Getrübt wurde das Wochendende auch nicht mit dem knappen Verlust des Wanderpokals für die erfolgreichste Mannschaft, den sich hauchdünn (mit nur vier Punkten Vorsprung vor der KRG Bremen) in diesem Jahr der KC Limmer aus Hannover sicherte. Die Freude über den zweiten Platz stellte sich rasch ein.
Nach diesem Wochenende sind wir froh darüber, dass es auch über die kürzeren Strecken gut läuft und wir mit dem Training seit dem Weltcup auf dem richtigen Weg sind. Unseren nächsten Wettkampf werden wir, in Vorbereitung auf die Marathon-EM Ende Juli, in zwei Wochen in Hamburg haben: Bei den norddeutschen Meisterschaften im Kanurennsport werden wir, so die aktuelle Planung, zumindest auf der Langstrecke (über die heutzutage offiziellen kürzeren 5000 Meter) an den Start gehen.