Am gestrigen ersten Wettkampftag ging es für Marcel zunächst im Vorlauf des Short-Races an den Start. Und das lief gleich richtig gut. Vom Start an konnte er diesmal den Anschluss zur Führungsgruppe halten. Die beiden Portagen verliefen ohne Zwischenfälle, wenngleich nach dem Wiedereinsetzen der Boote immer eine kleine Lücke zwischen den ersten vier Booten und einer weiteren Vierergruppe mit Marcel entstand. Die Lücken konntena aber immer wieder geschlossen werden und das Tempo bei den Verfolgern blieb sehr hoch, da alle wussten, dass sich nur die ersten sechs Boote direkt für das Finale qualifizieren würden. Die nächsten acht Athleten waren auf eine möglichst schnelle Fahrzeit angewiesen. Ungefähr 150 Meter vor dem Ziel befand sich Marcel noch unter den ersten sechs, saß allerdings im Korb, also ein Boot vor ihm, eines rechts und eines links. Eine gute Position um Kraft zu sparen, aber sie bietet auch wenig Optionen nach vorne. Das nutzte der Ungar Bruno Kolozsvari und versuchte außen an der Gruppe vorbeizusprinten. Das gelang teilweise auch, Marcel kam von seiner Position etwas zu spät weg und hatte somit erst kurz vor dem Ziel freie Bahn. Am Ende stand aber ein siebter Platz mit einer schnellen Zeit von 13:31.29 Minuten, lediglich 2,76 Sekunden hinter dem portugiesischen Lokalmatador und Topfavorit Fernando Pimenta. Damit war das Finale souverän erreicht.
Das Finale selbst war dann das letzte Rennen des Tages um 18:40 Uhr (19:40 Uhr deutscher Zeit). Der im Tagesverlauf etwas schwankende Wasserstand war erwartungsgemäß etwas niedriger als noch am Mittag. Nun galt es nochmal alles zu geben, was aber zumindest am Start nicht ganz gelang. Marcels Startposition war ganz außen, sodass er einerseits freies Wasser hatte, andererseits war der Weg zur ersten Wendeboje aber auch etwas weiter und zu Beginn fehlte ihm einfach etwas Geschwindigkeit. Das wurde kurz vor der ersten Portage aber besser und er arbeitete sich kontinuierlich im Feld um einige Positionen nach vorne. Im Zielspurt reichte es letztlich für den 13. Platz in einer Zeit von 13:51.67 Minuten. Sicherlich wäre hier ein wenig mehr möglich gewesen, aber gerade im Short-Race muss alles zusammenpassen, kleinste Unaufmerksamkeiten oder eben ein nicht optimaler Start lassen sich nur schwer kompensieren. Mit dem am Ende stehenden Ergebnis sind wir aber absolut zufrieden. Neuer Europameister auf dieser Strecke wurde Fernando Pimenta (POR) vor James Russell (GBR) und Jose Ramalho (POR).
Heute nun ist ein für Marcel rennfreier Tag. Eine Laufeinheit, etwas Training auf dem Wasser, Regeneration und Gymnastik sowie das Unterstützen des Teams standen und stehen im Tagesplan. Morgen Nachmittag/Abend geht es dann für das klassische Marathonrennen an den Start: 29,8 Kilometer und sieben Portagen warten darauf bewältigt zu werden. Start ist um 16.25 Uhr (17:25 Uhr deutscher Zeit). Viel lässt sich nicht vorhersehen, was es aber nur umso spannender macht!
Hier ist nochmal der Link zu den Startlisten und Ergebnissen. Außerdem wird das komplette Rennen natürlich wieder im kommentierten Live-Stream übertragen. Die Streckenführung ist hier wieder in weniger als 50 Sekunden erklärt. Ebenfalls wieder im Einsatz ist die TracTrac-App, mit der sich Livepositionen, Abstände und Geschwindigkeiten aller Fahrer verfolgen lassen.