Gestern nun war es soweit: Marcel startete auf der EM über die klassische Distanz von 29,8 Kilometer mit sieben Portagen. Der Start war leider einmal mehr nicht optimal, noch vor der ersten Wende fand Marcel sich im hinteren Teil des Feldes wieder, was immer bedeutet: Viele Wellen der vorderen Boote und kein einfaches Paddeln. Dann kam er aber in Schwung und machte, zunächst gemeinsam mit dem Franzosen Jeremy Candy, Platzierung um Platzierung gut. Nachdem Candy das Tempo nicht mehr halten konnte, setzte Marcel seine Aufholjagd alleine fort. Nach wenigen Runden lag er sogar auf Platz sieben und nahm gemeinsam mit dem Dänen Philip Knudsen, dem Schweden Joakim Lindberg und dem Norweger Syver Saksvik die Verfolgung der Führungsgruppe auf.
Aus der Führungsgruppe fiel mitten im Rennen der Spanier Ivan Alonso ab, kurz darauf befand sich Marcel in einer Fünfergruppe. Dies hätte er nicht unbedingt gebraucht, denn fünf Boote in einer Gruppe, das ist meist einfach ein Boot zu viel, da ein Fahrer immer auf der zweiten Welle fahren muss, was wesentlich anstrengender ist. Leider war dies Marcel, der zuerst abreißen lassen musste. Kurz darauf musst der Norweger Saksvik aufgrund des hohen Tempos sogar aufgeben, Marcel schaffte es aber nicht mehr zurück in diese Gruppe, welcher es gelang, die Lücke zur Führungsgruppe zu schließen. Marcel musste darufhin alleine fahren und wurde erst wenige Kilometer vor dem Ziel von seiner Verfolgergruppe, bestehend aus dem Tschechen Jakub Zavrel und dem Dänen Sören Maretti, geschluckt. Über die Ziellinie kam er nach einem sehr harten Rennen auf dem 11. Platz. Neuer Europameister wurde der Brite James Russell.
Betrachtet man die Platzierungen, war das Rennen für Marcel eine absolute Achterbahnfahrt. Taktisch gesehen war es aber richtig gut, da Marcel mit dem hohen Tempo in der ersten Verfolgergruppe viel riskierte, so aber seine einzige Chance auf eine Platzierung ganz vorne lange wahrte. Das Rennen dann trotzdem noch auf einem starken 11. Platz mit einem Rückstand von nur 3:16.86 Minuten ins Ziel zu bringen, damit sind wir absolut zufrieden.
Nun geht es erstmal zurück nach Bremen und nach ein paar Tagen Regeneration werden wir nach vorne in Richtung WM schauen. Auch das Zweier-Training werden wir dann endlich wieder intensivieren können. Mit der starken EM im Rücken freuen wir uns auf die weitere Saison!
Hier ist der Link zur vollständigen Ergebnisliste von der EM 2025.