„Du, ich denke wir sollten mal wieder loslegen…“. Reaktion: „ … jo, sieht so aus“.
Damit war bereits der entscheidende Dialog abgeschlossen, der den Beginn der regulären Trainingsarbeit für die nächste Saison einläutete. Und das wurde auch Zeit. Denn im Anschluss an die WM gab es gut drei Wochen trainingsfrei. Ganz ohne Bewegung ging es zwar doch nicht: Unsere sportlichen Aktivitäten bestanden aus den verschiedensten Sportarten, aber eben kein Paddeln mit Trainingsvorgaben. Und diese Zeit war wichtig nach der langen Saison. Ab März standen sieben Monate lang Wettkämpfe auf dem Programm. Anders als die eingehende Bemerkung allerdings vermuten lässt, war der Trainingsbeginn nicht spontan gewählt sondern natürlich gründlich geplant, denn der Blick geht nach vorne, ins nächste Jahr.
Doch bevor es um die Zukunft geht, erst ein kurzer Rückblick auf dieses Jahr. Wir sind im Frühjahr erneut Deutscher Meister geworden und haben damit unseren Platz in der Nationalmannschaft gefestigt, auf der EM haben wir den siebten Platz belegt, auf der WM ebenfalls, konstanter geht es kaum. Das sind die Fakten. Doch ein analysierender Rückblick, aus dem man wichtige Erkenntnisse mitnehmen kann, sollte darüber hinausgehen. Deshalb hier unsere wichtigsten Eindrücke:
Über die Qualifikation und den zweiten nationalen Titel in Folge sind wir sehr erleichtert gewesen, da unsere Form aufgrund einer Handgelenksverletzung von Sven im letzten Winter/Frühjahr nicht optimal war. Für die notwendige Leistungssteigerung waren noch einige Wochen Zeit und die konnten wir gut und ohne Einschränkungen nutzen. Das Resultat auf der EM, mit ungefähr einer Minute Rückstand auf die siegreichen Ungarn, war absolut zufriedenstellend. Auch wenn wir im Endspurt sogar noch in Schlagdistanz zum fünften Platz (knapp drei Sekunden Rückstand) waren. In den Monaten bis zur WM erfolgte dann erneut eine große Steigerung, die in der besten Platzierung eines deutschen Herren-K2 seit vielen Jahren mündete. Die Leistungsdichte ist erwartungsgemäß nochmal höher als auf Europameisterschaften, sodass wir mit sehr gutem Gefühl aus Südafrika zurückgekommen sind. Ein absoluter Gegensatz zur Vorjahres-WM war unsere Renneinteilung: Uns ist es gelungen, entgegen unserer gewöhnlichen Strategie fast von Beginn an in der Spitzengruppe mitzufahren. Erst im späteren Rennverlauf wurde der verbleibende Unterschied zur absoluten Weltspitze sichtbar. Für uns heißt das also, es geht auch ohne rundenlange Aufholjagden… gleichzeitig müssen wir weiter an uns arbeiten, um das hohe Tempo halten zu können, das vorgelegt wird, wenn sich die Führungsgruppe immer weiter verkleinert.
Unser neuer Consensus-K2 hatte in 2017 Premiere und es steht außer Frage, dass wir damit noch für weitere spannende Wettkämpfe sorgen wollen. Wie sieht also die kommende Saison aus? Die Saisonplanung ist natürlich ähnlich: Im Mai ist die DM wieder fest eingeplant. Gelingt erneut die Qualifikation für die internationalen Meisterschaften, geht es zu den Europameisterschaften nach Kroatien, die Weltmeisterschaften finden in Portugal statt. Und damit sind wir auch schon beim erklärten Ziel für die nächste Saison. Der Weg ist natürlich noch lang, aber das ist gut so. Denn das bedeutet Zeit zur Weiterentwicklung und die brauchen wir. Dieses Jahr war gut, aber der Ehrgeiz für mehr ist größer denn je.
An dieser Stelle möchten wir uns nochmal bei euch ALLEN BEDANKEN, die ihr durch eure Unterstützung diese Saison erst möglich gemacht habt und gleichzeitig unser Antrieb dafür seid, noch akribischer und professioneller weiterzuarbeiten!!