„Unter der Sonne Südafrikas“ – Presseartikel

Marcel und Sven Paufler vom Störtebeker Bremer Paddelsport werden bei der WM im Kanu-Marathon hervorragende Siebte

Von Marius Beneke – 13.09.2017 – WESER-KURIER

Bremen. Die Mittagssonne brannte über dem Umsunduzi River in Pietermaritzburg, Südafrika, als Sven und Marcel Paufler bei der Weltmeisterschaft zu ihrem Saison-Highlight im Kanu-Marathon antraten. Und die vergangenen Wochen und Monate des harten Trainings sollten sich für das Duo vom Störtebeker Bremer Paddelsport bezahlt machen.

Im Zweier-Kajak (K2) der Herren fuhren die Brüder auf der 29,8 Kilometer langen Strecke mit den sieben Portagen, in denen die Sportler ihr Boot tragen müssen, mit Rang sieben ihre bisher beste WM-Platzierung heraus.

Ihre Reise nach Südafrika war erfolgreich: Marcel Paufler (links) erkämpfte sich bei der WM im Kanumarathon im Einer-Kajak der U23 und im Zweier-Kajak der Herren mit seinem Bruder Sven (rechts) jeweils den siebten Platz. Foto: P.-CANOE-TEAM

Die hohen Temperaturen von mehr als 30 Grad machten den Paufler-Brüdern zunächst keine großen Probleme. Von einer äußeren Position startend, zeigte das Duo sofort, dass es während der Vorbereitung auf die WM ordentlich an seinem Start gearbeitet hatte. So schloss es rasch zur Führungsgruppe auf und gab phasenweise dem Feld sogar das Tempo vor. „Wir waren davon selbst etwas überrascht“, sagte Marcel Paufler. Doch nach einer Wende mussten die Bremer zusammen mit dem ungarischen Boot den Kontakt zur Spitze dann abreißen lassen.

Aber die Pauflers steckten nicht auf und kämpften sich an die fünf Boote aus Südafrika (2), Spanien, Frankreich und Norwegen wieder heran. „Das war ein hartes Stück Arbeit für uns“, sagte Sven Paufler. Wie hart, war den beiden kurz vor der fünften Portage anzumerken. Sie konnten nach anstrengender Aufholjagd das hohe Tempo der Konkurrenz nicht mehr mitgehen und fielen von der Spitzengruppe ab. „Wir hatten unser körperliches Limit erreicht und wollten nicht komplett einbrechen“, erklärte Marcel Paufler den Wechsel der Renntaktik.

So fuhr das Duo in kontinuierlichem Tempo weiter und ließ kein weiteres Boot mehr an sich vorbei. Nach 2:03:42,77 Stunden überquerten die Bremer, knapp drei Minuten hinter den Siegern Hank McGregor und Jasper Mocke aus Südafrika (2:00:10,15), als Siebte die Ziellinie. Nach dem achten Platz bei der vorherigen Weltmeisterschaft konnten sich der 19-jährige Sven und der 22-jährige Marcel also in diesem Jahr noch einmal verbessern.

Im Gegensatz zu seinem Bruder verzeichnete Marcel Paufler sogar zwei WM-Einsätze: Zwei Tage vor dem Start bei den Herren war der 22-Jährige in der U 23 im Einer-Kajak (K1) über 25,2 Kilometer und sechs Portagen ebenfalls auf den ausgezeichneten siebten Platz gefahren. Dabei bewies er „sein Potenzial als Marathon-Spezialist“, wie der Deutsche Kanu-Verband auf seiner Homepage schrieb. Trotz starker Konkurrenz hielt sich Marcel Paufler über weite Strecken des Rennens in der Führungsgruppe. Am Ende allerdings musste er sechs Boote ziehen lassen und kam nach 1:54:48,91 Stunden als Siebter ins Ziel. Sieger wurde der Argentinier Franco Ivan Balboa (1:52:55,89).

Nach erfolgreicher WM-Teilnahme wartete auf die Paufler-Brüder die verdiente Belohnung: Bevor sie am kommenden Wochenende wieder zurück in die Heimat fliegen, können sie noch für einige Tage ohne Wettkampfstress die Sonne Südafrikas genießen.