„Gold und noch mal Gold“ – Presseartikel

Der Bremer Marcel Paufler wird im Wildwasser-Rennen der U23 sowohl im Einzel als auch mit dem Team Europameister

Von Olaf Dorow – 14. August 2018 – WESER-KURIER

Bremen. Im Juli hieß es noch: Paufler vor Paufler. Im August hieß es jedoch: Paufler vor Paufler. Das ist deswegen ein Unterschied, weil im Juli Nico Paufler aus Rosenheim in Kroatien den U23-EM Titel im Kanu-Marathon vor seinem Cousin Marcel Paufler aus Bremen gewann, und es diesmal andersherum ausging. Als im mazedonischen Skopje die U23-EM im Wildwasser-Rennen veranstaltet wurde, siegte Marcel Paufler, Bremen, vor Nico Paufler, Rosenheim.

Einen Tag später holten beide Pauflers, gemeinsam mit dem Hamburger Finn Hartstein, den Titel im Team-Wettbewerb. Die Deutschen waren auf der circa 3,5 Kilometer langen Strecke mehr als 20 Sekunden schneller unterwegs als die Konkurrenz. Team Belgien wurde Zweiter, Tschechien Dritter.

Für den Bremer Studenten Marcel Paufler hat sich diese Saison damit äußerst erfolgreich gestaltet. Der Kanute vom Verein „Störtebeker Bremer Paddelsport“ nutzte die Chance, bei der Premiere der U23-Europameisterschaft Medaillen zu sammeln. Für ihn war es gleichzeitig auch die letzte Chance auf solch einen Titel, er ist mittlerweile 23. Und ist damit nur noch in diesem Jahr startberechtigt in der Altersklasse. „Es lief dann wirklich so was von gut“, berichtet er über den Wettkampf in Mazedonien.

Unterwegs auf der wilden Treska: Und so schnell wie der Bremer vom Störtebeker Paddelsport war bei den U23-Europameisterschaften in Mazedonien kein anderer der 39 Konkurrenten. FOTO: PAUFLER

Auf der Treska bei Skopje, am Canyon Matka, hatte er sich als Letzter von 40 Startern flussabwärts gestürzt. Anders als üblich wählte der Bremer mit seinem Kajak diesmal gleich zu Beginn einen sehr offensiven Stil. Bereits nach der ersten Zwischenzeit lag er gleichauf mit dem Zweitbesten. Das war für ihn doppelt wertvoll. Am Start war die Treska deutlich wilder, später wurde sie etwas flacher. Je wilder der Fluss, umso schwerer für Marcel Paufler, der auf schwerem Wildwasser, anders als etliche seiner Konkurrenten, kaum trainieren kann. Nach zwei Dritteln des Rennens lag er bei der Zeitmessung bereits mit drei Sekunden Vorsprung vorn. Im Ziel war der Abstand auf seinen Cousin auf mehr als sechs Sekunden angewachsen. Marcel Paufler siegte in 9:42,72 Minuten vor Nico Paufler (9:49,15). Dritter wurde der Franzose Jean Paul (9:52,64). Im Teamwettbewerb achteten die favorisierten Deutschen tags darauf streng darauf, Fehler zu vermeiden. Weil sie wussten: Das schnellste Boot, das haben sie.

Für Marcel Paufler, dessen Studium sich dem Ende zuneigt und der ab September im Bremer Aus- und Fortbildungszentrum (AFZ) eine Stelle antreten wird, trudelt die Saison jetzt nicht aus. „Das wird das wichtigste Rennen der Saison“, sagt er zu dem, was noch kommt. Er startet Anfang September, zusammen mit seinem Bruder Sven, im Zweier bei der Weltmeisterschaft im Kanu-Marathon im portugisieschen Prado Vila Verde, und zwar in der Leistungsklasse. Und zuvor noch in der U23 im Einzel. Bevor es also im Zweier Paufler mit Paufler heißt, heißt es im Einer erneut: Paufler gegen Paufler. Auch Nico Paufler ist gemeldet.