Sven und Marcel Paufler zum vierten Mal Deutscher Meister
Von Rainer Jüttner - 23. Mai 2019 - WESER-KURIER
Bremen. Marcel und Sven Paufler bleiben im Kanu-Marathon das Maß aller Dinge. Seitdem die beiden Bremer Brüder 2016 erstmals gemeinsam im Zweier-Kanu der Herren Leistungsklasse antraten, dominieren sie die nationale Konkurrenz. Das sollte sich auch bei der jüngsten Deutschen Meisterschaft nicht ändern. Zum vierten Mal in Folge holten sich die beiden Athleten vom Verein Störtebeker Paddelsport den Titel.
Dabei ging es ihnen jedoch nicht allein um nationale Ehren; zugleich stand wie gewohnt die Qualifikation zur Europa- und Weltmeisterschaft im Fokus. Beide Ziele wurden somit erreicht, und so startet das Erfolgsduo vom 25. bis 28. Juli bei der EM in Frankreich und hat mit der WM in China (17. bis 20. Oktober) auch den Saisonhöhepunkt bereits fest gebucht.
“Wir sind mit dem Wochenende absolut glücklich, dennoch haben wir gesehen, in welchen Bereichen wir in den kommenden Wochen und Monaten noch gezielt arbeiten können. Sowohl bei der Sprintfähigkeit, als auch beim Grundtempo gibt es noch Reserven”, sagte Sven Paufler. “Und auch an unsere Material, insbesondere den Pumpen, haben wir noch Optimierungspotenzial”, fügte Marcel hinzu.
Diesmal hielt die DM auf der Ems in Rheine ein ganz besonderes Starterfeld parat. Erstmals wurden die Titelkämpfe als Bestandteil der ICF World Series (vergleichbar mit einem Weltranglistenrennen) ausgetragen. Das Feld bestand folglich aus zahlreichen Topfahrern aus den verschiedensten Nationen. Dies wirkte sich zwar nicht auf die nationale Medaillenvergabe aus, hatte aber maßgeblichen Einfluss auf die Rennverläufe, die damit unter einer besonderen Atmosphäre standen und viel Spannung boten.
Marcel Paufler startete zunächst im Einer auf dem 29,1 Kilometer langen Rundkurs. Nach durchwachsenem Start setzte er sich in der Spitzengruppe fest, musste im Laufe des Rennens aber in der ersten Verfolgergruppe weiterfahren. Trotz einer kräftezehrenden Aufholjagd in den letzten eineinhalb Runden gelang es dem 24-Jährigen nicht ganz, das Führungstrio einzuholen. So wurde der Bremer Vierter hinter den Franzosen Jeremy Candy und Stephane Boulanger sowie seinem Cousin Nico Paufler (München), was ihm national den Vizetitel einbrachte und zugleich die Qualifikation für die Europa- und Weltmeisterschaft.
“Eigentlich ist die Saison ja jetzt erst richtig losgegangen.”
Marcel Paufler
Bereits am nächsten Tag um neun Uhr startete dann der Höhepunkt der Wettkämpfe: Das schnellste Rennen, der K2 der Herren Leistungsklasse ging auf die Strecke. Sven und Marcel konnten in der Nachstartphase an die Führungsgruppe heranfahren und bereits nach der ersten Wende versuchten sie, das Tempo anzuziehen. Dadurch bildete sich schnell ein Führungstrio, zu dem neben den Paufler-Brüdern noch die beiden starken Boote des französischen Nationalteams gehörten.
In den Folgerunden gab es ständige Führungswechsel, die Franzosen nutzten aber ihre Überzahl innerhalb der Gruppe, sodass Marcel und Sven Paufler trotz regelmäßiger Vorstöße in der vorletzten Portage eine Lücke zu den beiden Konkurrenten aufreißen lassen mussten. Im Ziel wurde es somit ein dritter Platz und der Deutsche Meistertitel in einer Zeit von 2:00:19.17 Stunden für die 29,1 Kilometer lange Strecke. Deutsche Vizemeister wurden Eric Trocha und Daniel Berger vom ESV Cottbus vor Andreas Heilinger und Dominic Drieschner (ECST2000 Raunheim). Das Rennen gewannen Jeremy Candy/Quentin Urban (1:58:55.51).
Vor den Bremer Brüdern liegt nach dem gelungenen Auftakt noch eine lange Saison. Vor der EM geht es für die beiden erst noch vom 31. Mai bis 2. Juni zum Weltcup nach Norwegen. Marcel Paufler ist zuversichtlich: “Es bleibt spannend, eigentlich ist die Saison ja jetzt erst richtig losgegangen.”