Wer hätte das gedacht? Vermutlich kaum jemand, am wenigsten Marcel selbst: Beim ersten Wildwasser-Ranglistenrennen der Saison, bei dem sich der Sieger direkt den ersten der vier Startplätze für die Europameisterschaften -dem diesjährigen Saisonhöhepunkt im Wildwasser- sichern würde, lieferte der für Oberalster Hamburg startende Bremer auf den Punkt ab und gewann.
"Wir hatten keinen Vergleich, wussten nicht, wo wir stehen. Entsprechend verhalten waren die Erwartungen. Klar haben wir gut trainiert, aber zu diesem Zeitpunkt in der Saison hätte ich niemals damit gerechnet, dass ein so perfektes Ergebnis dabei herauskommt", so das Fazit anschließend. Auf der flachen, allerdings mit knapp drei Kilometern sehr kurzen Classicstrecke setzte sich Marcel mit der Tagesbestzeit von 9:55,35 Minuten vor seinem ebenfalls stark fahrenden Teamkollegen Finn Hartstein (10:00,59 Minuten) und dem für den KSK Köln fahrenden Andreas Heilinger (10:03,93 Minuten) durch. Hier ist die Ergebnisliste hinterlegt. Klar ist aber auch, dass es sich um eine Momentaufnahme handelt: "Ich denke, wir haben gezeigt, dass man mit uns jederzeit rechnen muss und dass wir gut drauf sind. Nun ist ein Saisonhöhepunkt hinzugekommen, was natürlich klasse ist. Und wir haben noch einige Wochen Zeit, die müssen wir nutzen. Vor uns liegt noch einiges an Arbeit." Die EM wird Mitte August im spanischen Sabero/Leon ausgetragen.
Noch am Tag zuvor fand in Bad Kreuznach auf der Nahe, ebenfalls in Rheinland-Pfalz, ein nationaler Leistungstest im Sprint statt. Marcel belegte hier nach einem durchwachsenen ersten, dann aber guten zweiten Sprintlauf den 14. Platz, ein sehr solides Ergebnis. Mit entsprechend gutem Gefühl ging es dann nach Diez. Abgerundet wurde das Wochenende mit einem für alle Bootsklassen geöffneten zwölf Kilometer langen Rennen, an dem die Bremer Sportler ebenfalls teilnahmen, bevor es mit dem Auto wieder in Richtung Norden ging.
Einen interessanten Beitrag zum Wochenende gibt es in der ARD-Mediathek.
Einige Eindrücke aus Bad Kreuznach sind hier zu sehen.
Und einige Eindrücke aus Diez seht ihr hier, auch vom anschließenden Massenstartrennen.
Heute gibt es einen Tag zur Regeneration, dann gilt die Konzentration bereits wieder dem nächsten Wochenende: Der Weltcup im Kanu-Marathon in Paris ist für die deutschen Sportlerinnen und Sportler gleichzeitig der Qualifikationswettkampf für die Weltmeisterschaften Ende September. Und die sind natürlich auch unser Ziel.
