Spannende Duelle, packende Portagen und gute sowie weniger gute Renntaktiken: Das WM-Wochenende hatte alles zu bieten. Und für uns am Ende gute Ergebnisse:
Im K1 belegte Marcel den 19. Platz. Mit einer etwas anderen Taktik als sonst fuhr er bereits nach wenigen hundert Metern in der Spitzengruppe des Feldes mit und leistete in den ersten beiden Runden sogar einiges an Führungsarbeit. Nach der ersten Portage zog sich das Feld allerdings erwartungsgemäß auseinander und Marcel musste das Rennen in den Verfolgergruppen fortsetzen. Im weiteren Rennverlauf setzte sich der spätere (alte und neue) Weltmeister, Mads Pedersen aus Dänemark, mit der Spitzengruppe weiter ab, während sich dahinter eine größere Verfolgergruppe bildetet. Hier versuchte Marcel auch lange, das Tempo hochzuhalten, um den Abstand zu den davor liegenden Booten nicht zu groß werden zu lassen. Dem Tempo musst er allerdings zwei Runden vor Schluss Tribut zollen und wurde einige Plätze nach hinten gereicht. Eine Top-20-Platzierung und somit ein Platz in der vorderen Hälfte des Feldes wurde es bei Marcels erstem WM-Start im K1 der Herrenklasse dennoch und somit war er hinterher auch zufrieden. "Wenn man sich verbessern will, muss man Dinge auch mal anders machen. Das gilt auch für die Renntaktik", so seine Einschätzung hinterher.
Nur einen Tag später stand der K2 mit Martin Schubert auf dem Programm. Hier begann das Zittern allerdings schon zwei Tage vorher, da sich bei Martin eine Erkältung anbahnte, am Sonntag war er dann richtig krank. Aber manche Umstände lassen sich leider nicht beeinflussen, egal wie gut man sich vorbereitet und wie vorsichtig man ist. Aber Martin hatte die unbedingte Motivation, das WM-Rennen anzutreten und so lag der K2 am Sonntag hochmotiviert am Start. Der Start verlief eher bescheiden, da durch die enorme Wellenbildung nur wenig Kontrolle über das Steuer vorhanden war. In der kompletten ersten Rennhälfte fuhren Martin und Marcel allerdings ein beeindruckendes Rennen, machten Platz für Platz gut. In der ersten großen Verfolgergruppe, auf Platz zehn liegend angekommen, endete die Aufholjagt dann: Im letzten Streckendrittel macht es sich einfach bemerkbar, wenn man nicht topfit am Start stehen kann. Nach einem kurzzeitigen Leistungseinbruch und der Versorgung in der Portage konnten beide das Tempo aber stabilisieren und das Rennen noch beenden. Sie kamen direkt nach der großen Verfolgergruppe, auf dem 17. Platz, ins Ziel. "Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden, auf unsere Leistung sogar sehr stolz. Auch unter diesen Umständen hatten wir durchgehend den Willen, dieses Rennen bestmöglich zu beenden und das haben wir geschafft", so Marcel hinterher. Martins Sichtweise war ähnlich: "Zwischenzeitlich ging nichts mehr, selbst mit der Atmung hatte ich große Probleme. Aber wir sind zurückgekommen, haben es geschafft!"
Hier gibt es direkt die Ergebnislisten des Kajak-Einers (K1) und des Kajak-Zweiers (K2).
Im Anschluss an die Rennen hieß es dann: Boote und Sachen packen, Abendessen, und zumindest noch 2-3 Stunden schlafen, da der Bustransfer in Richtung Flughafen bereits heute früh um 1:20 Uhr losfuhr. Dafür sind wir nun bereits zuhause und können uns heute noch erholen.
Damit ist der Saisonhöhepunkt in diesem Jahr auch schon wieder Geschichte! Wir haben viel mitnehmen können: Gute Ergebnisse, tolle Eindrücke von Rumänien, großartig organisierte Weltmeisterschaften und ein junges deutsches Team, das mit insgesamt guten Resultaten auf sich aufmerksam gemacht hat und bei dem wir stolz darauf sind, dass wir Teil dieses Teams waren. Und natürlich hoffen wir, dass es auch vor den Bildschirmen spannende Rennen zum Mitfiebern waren.
Ganz vorbei ist die Saison aber noch nicht: Am nächsten Wochenende werden in Rheine auf der Ems die Deutschen Meisterschaften nachgeholt, die ursprünglich für den Mai angesetzt waren, pandemiebedingt aber verschoben werden mussten. Hoffen wir, dass wir dann einigermaßen ausgeruht und vor allem gesund am Start stehen können.