Auftakt der EM im Kanumarathon
Von Jörg Niemeyer, 13. Juli 2023, WESER-KURIER (Sport)
Slavonski Brod. Am Mittwochmorgen stand für Marcel Paufler und Hjördis Sommer im kroatischen Slavonski Brod noch eine letzte Trainingseinheit an. Beide Kanumarathonis des Störtebeker Bremer Paddelsportvereins wollen an diesem Donnerstag bei der Europameisterschaft bestens vorbereitet ins Kurzstreckenrennen, dem sogenannten Short Race, gehen. „Hitze und Strömung sind hier heftig, aber ich fühle mich gut“, sagt die 17-jährige Hjördis Sommer, die im zweiten Jahr bei den Juniorinnen startet. Druck mit dem Erreichen einer bestimmten Platzierung mache sie sich nicht. „Ich möchte ein Rennen fahren, mit dem ich am Ende zufrieden sein kann“, sagt sie. Am Freitagmorgen steht für Hjördis Sommer der Start im Marathon an, bevor sie am Sonnabend zum dritten Mal ins Kajak steigt – dann mit ihrer Vereinskameradin Marit Behrens. Die 15-Jährige gehört eigentlich noch der weiblichen Jugend an und gibt jetzt bei den Juniorinnen ihr EM-Debüt.
Das gleiche Programm wie Hjördis Sommer steht auch Marcel Paufler bevor. Der 28-Jährige startet ebenfalls in drei Wettbewerben, hofft allerdings darauf, ein viertes Mal ins Boot zu gehen. Denn sein Short Race wird in zwei Vorläufen ausgetragen, aus denen jeweils die besten sechs Paddler plus die acht Zeitschnellsten ins Finale am Donnerstag einziehen. Am Sonnabend fährt er im Marathonrennen und am Sonntag zum Abschluss der Titelkämpfe mit seinem Bruder Sven im Zweier-Marathon.
Die Paufler-Brüder haben sich in diesem Jahr vor allem auf das Comeback im Zweier konzentriert, nachdem der 25-jährige Sven wegen Erkrankungen eine mehrjährige Pause eingelegt hatte. Ihren letzten internationalen Zweier-Auftritt hatten sie 2019 bei der WM in China. Den Sieg bei der deutschen Meisterschaft 2023 will Marcel Paufler nicht zu hoch bewerten, denn im Vergleich zur EM gab es praktisch keine ernsthafte Konkurrenz.
Am Sonntag wären die beiden Bremer schon mit Rang acht oder neun zufrieden. „Wichtiger ist für uns, zu sehen, wie groß die Abstände zu den internationalen Konkurrenten sind“, sagt Marcel Paufler. Danach, so der 28-Jährige, werden sie wissen, wo sie in der Vorbereitung auf die WM in Dänemark die Hebel ansetzen müssen.