Marcel Paufler wird bei der Kanu-Marathon-WM als bester Deutscher Achter auf der Kurzstrecke
Von Jörg Niemeyer – 18. Oktober 2019 – WESER-KURIER
Shaoxing. Nicht auszudenken, was gehen könnte, wenn Marcel Paufler vom Störtebeker Bremer Paddelsportverein ein guter Starter wäre. „Ausnahmsweise bin ich mal gut weggekommen“, übermittelte der 24-Jährige von der WM im Kanu-Marathon im chinesischen Shaoxing. Schade nur, dass die Ausnahme den Vor- und nicht den Finallauf über die 3,6-Kilometer-Kurzdistanz betraf.
In seinem Vorlauf, dem zweiten und letzten, wurde er hinter zwei Franzosen und einem Portugiesen in 14:39,41 Minuten Vierter – mit der insgesamt fünftbesten Zeit. Im Endlauf aber kam Paufler wieder einmal nicht gut ins Rennen. Nach 500 Metern war er Schlusslicht des 20-köpfigen Feldes, weil er sich gegen die Wellen seiner Vorderleute einfach nicht weiter vorarbeiten konnte. Am Ende wurde er als bester Deutscher Achter, zwei Plätze vor seinem Cousin Nico Paufler – und war mit diesem Ergebnis sehr zufrieden. „Eine einstellige Platzierung ist perfekt“, sagte Marcel Paufler, „die 3,6 Kilometer sind einfach zu kurz für mich.“ Sie sind schon fast eine Sprintstrecke im Vergleich zu den 29,8 Kilometern, die er und sein 21-jähriger Bruder Sven am Sonntag im Kajakzweier in Angriff nehmen werden. Diesem Rennen ab 14:15 Uhr Ortszeit (8:15 Uhr in Bremen), Internet-Livestream unter paufler-canoe-team.de), gilt die größte Aufmerksamkeit der Pauflers bei ihrem ersten Auftritt in China. Dafür haben sie in der Heimat monatelang hart trainiert.
Die Kurzstrecke am Donnerstag, für die Marcel qualifiziert war, störte die Vorbereitung auf den Zweier nicht. „Zwei wettkampffreie Tage reichen zum Regenerieren“, sagte der 24-Jährige. So konnte er auch ans Limit gehen, während ihn Bruder und Mutter Martina anfeuerten. Die ersten beiden der drei Runden auf dem Lake Di Dang vor der Skyline von Shaoxing war Marcel Paufler allerdings zu defensiv angegangen. Erst in der dritten und letzten Runde und nach der zweiten Portage fand der Bremer seinen Rhythmus, machte jetzt Platz um Platz gut und kam noch als Achter ins Ziel.“ Vielleicht habe ich die falsche Taktik gewählt“, sagte Paufler selbstkritisch. Mal sei er auf der Welle der Vorderleute mitgefahren, mal habe er Führungsarbeit geleistet, um aufzuschließen. Das war am Donnerstag nicht das geeignete Mittel, um ganz vorne mitzufahren. Die beiden Franzosen, die im Vorlauf vor Paufler lagen, feierten im Finale übrigens einen Doppelsieg.