Am Ende wurde es noch einmal richtig eng, auf der Ziellinie war es dann aber doch der Vizetitel. In diesem Fall wurde aber eindeutig nicht Gold verloren, sondern die Silbermedaille war mehr als verdient.
Aber fangen wir vorne an: Die aus dem Frühjahr aufgrund der Corona-Pandemie verschobenen Deutschen Meisterschaften im Kanu-Marathon auf der Ems in Rheine fanden als Tagesveranstaltung, ausschließlich mit Wettbewerben im Kajak-Einer und unter strengen Hygiene-Bestimmungen, mit verkürzten Strecken (bei den Herren 24,1 Kilometer und vier Portagen) und ohne Zuschauer statt.
Das Rennen der Herren Leistungsklasse war das letzte des Wettkampftages. Schon wenige hundert Meter nach dem Start deutete sich der erwartete Zweikampf zwischen unserem Cousin Nico Paufler (KG München) und Marcel an. Der später Drittplatzierte Leif Reh (Kieler Kanu-Klub) konnte nur auf den ersten beiden Kilometern folgen. Anschließend wurde das Tempo in der Führungsgruppe hoch gehalten, die Führungsarbeit wechselte und der sprintstärkere Nico Paufler konnte sich nach der zweiten Portage wenige hundert Meter absetzen. Doch damit war das Rennen noch nicht entschieden. Denn je länger es wurde, desto besser wurden die Chancen für Marcel. Er hielt den Abstand zum Erstplatzierten konstant und fuhr die aufgerissene Lücke in der letzten Runde wieder vollständig zu. Damit war das Rennen wieder völlig offen und hochspannend. Im Zielspurt reichte es für Nico Paufler, der nach der Portage zuerst wieder aufs Wasser kam, dann aber doch knapp zum Sieg. Beide lagen über acht Minuten vor den weiteren Verfolgern. Unser Vereinskollege Martin Schubert fuhr mit einem starken vierten Platz eine weitere Top-Platzierung für Bremen ein.
Hier gibt es das vollständige Ergebnis des Rennens der Herren Leistungsklasse.
Ausschnitte von der DM gibt es übrigens auch in diesem Video, die Herren LK ist am Ende am 25:00 Minuten zu sehen.
Hinterher war Marcel mit dem Rennverlauf hochzufrieden, es war eine eindeutigere Entscheidung an der Spitze erwartet worden. Somit war es ein würdiger Abschluss und Höhepunkt der Saison, die nun tatsächlich vorbei ist. Denn die Deutschen Meisterschaften im Wildwasserrennsport, die am kommenden Wochenende auf der Prüm bei Bitburg nachgeholt werden sollten, wurden gestern endgültig abgsagt.
Mit der gestrigen Leistung können wir nun aber sehr zuversichtlich in den Winter gehen. Zunächst stehen jetzt ein bis zwei ruhigere Wochen an. Danach geht der Blick in Richtung 2021, wo wir wieder angreifen werden.
Erstmal danken wir aber den Organisatoren und Helferinnen und Helfern in Rheine, die diese DM überhaupt möglich gemacht haben und unseren Unterstützern, die in dieser Zeit eine besonders wichtige Motivation waren.