Nun waren sie endlich da: Die Deutschen Meisterschaften im Kanu-Marathon, in diesem Jahr wieder in Kassel auf der Fulda. Bei bestem Wetter und sommerlichen Temperaturen ging es am Freitag zunächst ins Short-Race (3,6 Kilometer mit zwei Portagen). Marcel erwischte einen schwachen Start und kam als vierter in die erste Portage. Direkt danach wirkte er aber wie aufgeweckt und im Rennen angekommen und schloss die Lücke zu den Führenden, setzte sich noch vor der ersten Portage an die Spitze des Feldes. In der zweiten Portage konnte er einen kleinen Vorsprung herauslaufen und gewann letztlich doch souverän und in einer Zeit von 12:27.34 Minuten vor Leif Reh (KKK Kiel) und Jannis Werner (ESV Cottbus). Damit wurde er Deutscher Meister und konnte seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen.
Am zweiten Wettkampftag ging es über die 32,1 Kilometer (mit sechs Portagen). Nachdem Marcel die ersten 500 Meter im vorderen Feld einfach mitfuhr, übernahm er danach recht früh die Führung und begann Tempo zu machen. In der Folge wurde die Führungsgruppe rasch kleiner, bis sie nur noch aus Nico Paufler (KG München), Jannis Werner und Marcel bestand. Vor allem mit Nico wechselte sich er sich in der Folge ab, wodurch Werner das Tempo bald nicht mehr halten konnte. Ab der zweiten Portage fuhren die Cousins damit unangefochten an der Spitze des Feldes und die Führungsarbeit wechselte regelmäßig. Der Abstand auf die Verfolger wurde dadurch sehr groß, im Endspurt setzte sich Nico Paufler dann durch und gewann in 2:24:45.62 Stunden mit knapp drei Sekunden Vorsprund vor Marcel. Dritter, mit über sechs Minuten Rückstand, wurde Leif Reh.
Nach den beiden Wettkampftagen hieß es am Sonntagmorgen dann noch einmal: Kräfte sammeln und nochmal alles geben. Denn im Kajak-Zweier der Herren Leistungsklasse, gemeinsam mit Martin Schubert, ging es nicht nur um ein Rennen im Rahmen der Deutschen Meisterschaften. Gleichzeitig war es auch die Qualifikation für die Europa- und Weltmeisterschaften (anders als im Kajak-Einer, wo die Qualifikation über den Rheine-Marathon und den noch ausstehenden Weltcup stattfindet). Hier lieferten sie sich ein spannendes Duell mit den marathonerfahrenen Daniel und Florian Wölke (KC Friedrichsfeld). Auch hier war das Rennen von regelmäßigen Führungswechseln geprägt. Zwar waren Martin und Marcel in der Portage immer vorne, konnten sich aber erst in der letzten Portage entscheidend absetzen und fuhren in einer Zeit von 2:18:45.06 Stunden mit einer halben Minute Vorsprung über die Ziellinie. Neben dem Rennsieg konnten wir damit auch die EM- und WM-Qualifikation sicherstellen. Ob wir dort starten werden, wird sich allerdings noch zeigen, da sowohl Martin als auch Marcel derzeit beruflich sehr eingebunden sind. Aber natürlich wünschen wir uns und hoffen wir, dass es klappt.
Insgesamt sind wir mit unserer Leistung auf den diesjährigen Deutschen Meisterschaften damit sehr zufrieden und konnten unserer Rolle gerecht werden. Der Montag und Dienstag sind nun trainingsfrei, danach geht es, einigermaßen erholt, in die Vorbereitung für den Weltcup in Prag. Dieser stellt den letzten Schritt auf dem Weg zur Nationalmannschaft und damit Teilnahmeberechtigung für die EM und WM im Kajak-Einer dar. Es bleibt spannend!