Marcel Paufler wird in Österreich neuer deutscher Meister
Von Jörg Niemeyer – 28. Mai 2024 – WESER-KURIER (Sport)
Wildalpen. „Das ist mir lange nicht passiert“, sagte Marcel Paufler und wusste nicht, wann er zuletzt während eines Wettkampfes mit seinem Kajak gekentert war. Auf der Salza im österreichischen Ort Wildalpen passierte es anlässlich der deutschen Meisterschaft (DM) im Wildwasser, und es war nicht das einzige Malheur für den 29-Jährigen, der seine sportliche Heimat im ruhigeren Wasser beim Kanumarathon hat.
Ausflüge ins Wildwasser macht Marcel Pauler zu Wettkampfzwecken zwar regelmäßig, doch mangels reißender Flüsse in Bremen und in Norddeutschland nimmt er an den Meisterschaften stets ohne spezielle Vorbereitung teil. Immerhin hatte er sich unmittelbar vor der DM vier Tage Training vor Ort gegönnt – die reichten unter anderem, um sich auf der Classic-Distanz über sechs Kilometer im Einzel den Meistertitel zu sichern.
Marcel Paufler ist Mitglied des Störtebeker Bremer Paddelsportvereins, startet aber meistens für die Kanurenngemeinschaft Bremen. Weil im Wildwassersport noch weniger Aktive aus Bremen ins Boot steigen als im Kanumarathon, startet Paufler hier seit Jahren für den Oberalster Verein für Wassersport Hamburg. So kann der Bremer auch in Teamkonkurrenzen mitfahren.
Im Kampf um die Team-DM im Sprint passierte Paufler nach seinem Kentern im Sprint-Einzel, in dem er nach 48,92 Sekunden Platz 15 belegte, ein weiteres Missgeschick: Erstmals in einem Rennen löste sich bei ihm die Spritzdecke, sodass schnell etwa 50 Liter Wasser ins Boot drangen, er Zeit verlor und das Trio Finn Hartstein, Tobias Zimmer sowie Paufler als DM-Fünfte eine Medaille um 1,39 Sekunden verpasste.
Umso besser lief es für Marcel Paufler in den Classic-Konkurrenzen. Im Feld der 36 Einzel-Starter sicherte er sich nach 17:27:71 Minuten mit deutlichem Vorsprung den DM-Titel. Doch im Team-Wettbewerb einen Tag später mussten sich die Titelverteidiger Hartstein, Zimmer und Paufler mit der Silbermedaille begnügen, weil Finn Hartstein angeschlagen war und Tobias Zimmer das eingeschlagene Tempo der Mannschaft nicht durchhielt. Bis zur Hälfte des Rennens führte das Oberalster-Team zwar noch, doch am Ende musste es sich nach 18:24:42 Minuten um 2,79 Sekunden dem neuen Meister aus Düsseldorf geschlagen geben.